Meine (kurze) Erfahrung mit KDE Neon

Meine (kurze) Erfahrung mit KDE Neon

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Vorgeschichte

Es fing damit an, dass ich Dateien einer Software, die ich nicht mehr benötigte, löschen wollte, um Speicherplatz freizubekommen. Nur war ich dämlich genug, den rm-Command (rekursiv) im falschen Verzeichnis auszuführen und damit mein gesamtes Nutzerverzeichnis zu löschen.
Zu dem Zeitpunkt, an dem ich das realisiert habe, hatte ich bereits neue Dinge auf der Platte geschrieben, weshalb an Datenrettung nicht mehr zu denken war.
Aus der Situation heraus entstand der Plan, mein System komplett neu zu installieren, um richtig aufräumen zu können.
Da mein Laptop ein zum Tablet umklappbarer mit Touch-Display ist, entschied ich mich, KDE Neon auszuprobieren, welches sehr gut für Touch funktionieren soll.
So, genug Vorgeschichte.

Review

Zuallerst die Specs meines Laptops:

- Modell: Lenovo ThinkPad L13 Yoga Gen 2 (AMD)
- CPU: 6-Kern (12 Threads) AMD Ryzen 5 PRO 5650U
- GPU: Integrierte AMD Radeon Graphics
- RAM: 8GiB
- Speicher: 256GB M.2 PCI NVME
- Display: 1920x1080 mit Touch
- Weiteres: Fingerprint Sensor

Mit dem aus dem Weg, fangen wir mit dem Positiven an:

  • Installation: Schnell, Problemlos (via Live-Image vom USB Stick)
  • Oberfläche: Sehr clean und hübsch, gut anpassbar, auch die Animationen und Abläufe sind sehr clean und fühlen sich modern an
  • Fingerprint: Einfach in der GUI anzulegen, wobei trotzdem ein wenig Terminal-Arbeit notwendig ist

Nun zu den leider überwiegenden negativen Punkten:

  • Ressourcenmanagement: Auf meinem doch relativ schwachen Laptop mit recht geringem RAM hat sich schnell herausgestellt, dass KDE Neon doch ein ganzes Stück hungriger ist als Linux Mint Cinnamon (was vorher drauf war).
    Ein Beispiel:
    Waterfox als Browser mit 8 Tabs offen hat locker alleine schonmal 2,6 GiB RAM belegt. Bei 6.6 GiB nutzbarem RAM ist das doch deutlich spürbar und zu hoch. Meiner Erfahrung nach brauchen Programme grade beim Starten sehr viel RAM.
  • Snap: Der letzte Satz kommt vor allem hiervon: Snap. Auch wenn das nicht allein Schuld von KDE Neon, sondern eher von Ubuntu selbst ist, ist dies nicht weniger kontrovers.
    • Snap wird von Canonical verwaltet, sprich der Store ist nicht Open Source
    • Snaps brauchen beim Starten deutlich länger
    • Snaps brauchen im Allgemeinen mehr RAM als klassische Pakete (via apt)

Fazit

Es ist ein System mit Potenzial, und auf leistungsfähigeren Systemen kann ich mir KDE Neon gut vorstellen. Aber in meinem Anwendungsfall ist es leider nicht das richtige, weshalb ich wohl zu Linux Mint zurückwechseln werde.